1880 im Londoner Stadtteil Limehouse. In Herbstnächten geht ein Mörder um. Eines seiner schrecklich verstümmelten und nach okkulten Ritualen zerlegten Opfer ist der jüdische Gelehrte Salomon Weil. Neben seiner Leiche liegt ein Lexikon, das beim Stichwort «Golem» aufgeschlagen ist. Er ist ein Bekannter von Karl Marx. Die Morde hören erst auf, als ein Jahr später die Aktrice Elizabeth Cree den Tod am Strang stirbt. Sie soll ihren Mann mit Arsen vergiftet haben. Auch er war ein Bekannter von Karl Marx, und so gerät schließlich Marx selbst in Verdacht, der Golem von Limehouse zu sein. Doch das eigentliche Geheimnis dieses Romans liegt tiefer. Thomas de Quinceys Essay «Der Mord als schöne Kunst betrachtet» spielt bei der Aufklärung des Falles eine entscheidende Rolle. Auch die sozialen Utopien des Romanciers George Gissing oder die Ideen von Charles Babbage, dem Erfinder der Rechenmaschine, sind Schlüssel zu den Verbrechen. Gissing und Babbage vertreten aufgeklärte Ideen, aber denen scheinen okkulte Gedanken zugrunde zu liegen, die dem Golem, jenem grauenhaften «Ding ohne Form», erst Gestalt verleihen ... «Der Golem von Limehouse» ist ein fesselnder Thriller, der zugleich auf die schrecklichen Ereignisse unserer Epoche vorausdeutet, indem er zeigt, daß es kein Licht ohne Dunkel gibt, keine Aufklärung ohne die Mächte der Finsternis.
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