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Sie hatten ein Geheimnis. Sie mussten sterben. An einem Sonntag. Der neue Bestseller von Nele Neuhaus Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander feststellt. In einem Hundezwinger machen sie und ihr Chef Oliver von Bodenstein eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf will niemand glauben, dass er ein Serienmörder war. Rechtsmediziner Henning Kirchhoff kann einige der Opfer identifizieren, die schon vor Jahren ermordet wurden. Alle waren Frauen. Alle verschwanden an einem Sonntag im Mai. Pia ist überzeugt: Der Mörder läuft noch frei herum. Er sucht sein nächstes Opfer. Und bald ist Anfang Mai.
Featured Series
11 primary booksBodenstein & Kirchhoff is a 11-book series with 11 primary works first released in 2006 with contributions by Nele Neuhaus.
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Nele Neuhaus auf dem Weg nach vorgestern
Ich war skeptisch, als ich die Lektüre des neuen Krimis um das Ermittler-Duo Bodenstein/Sander (vormals Kirchhoff) begann. Allzu routiniert und lieblos heruntergeschrieben fühlte sich das vorherige Buch „Im Wald“ für mich an.
Dies schien sich auch zu bestätigen: Nach kurzer Einführung startet „Muttertag“ mit dem Auffinden der Leiche eines alten Mannes langsam und behäbig. Viele Figuren werden eingeführt, die Ermittlungen laufen in verschiedene Richtungen und - zeitweise - wirkt das zäh und arg bemüht.
Es wechselt zudem immer wieder die Erzähl-Perspektive zwischen der Haupthandlung, einem Nebenstrang und einem inneren Monolog des Mörders. Das hilft nicht wirklich dabei, sich in der Erzählung zurecht zu finden und wird langatmig. Bis etwa zur Hälfte des Buches.
Erst danach beginnen die Zusammenhänge klarer zu werden und Ermittlung wie Erzählung nehmen Fahrt auf. Denn nach der langen Durststrecke findet Neuhaus zurück zu alter Form der früheren Bücher, vorgestern: Spannend, mitreißend, dramatisch wird es und ein bis dahin laues Belletristik-Lüftchen wird zum Sturm, der die Seiten geradezu umreißt.
Ein versöhnlicher Schluss mit Nettigkeit und Charme rundet „Muttertag“ ab und macht zwar leichte Krimi-Kost nicht nahrhafter, aber doch appetitlich und lecker!