Ich war ein bisschen enttäuscht von diesem Kinderbuch.
Es gibt ein paar zeichnerische Unsauberkeiten (fehlende Linien, an nur einer Stelle Essen, dass aussieht wie schlecht reingephotoshopt...). Das ist anderen vermutlich viel egaler als mir.
Was ich gar nicht mag ist, dass das Buch auf dem Fund eines Kriegerinnengrabes basiert bzw. aufgebaut wird und es dann zwei Sachen gibt, die jeden, der sich auch nur ein bisschen mit den Wikingern auseinander gesetzt hat, auffallen: zum einen haben Wikingerhelme KEINE HÖRNER, das kommt aus Wagners Opern. Und das andere ist, dass Wikinger eine Bezeichnung nur für die zur See fahrenden Krieger*innen war, nicht die Bezeichnung eines Volkes an sich.
Okay, Korinthenkackerei, ich hörs schon. Aber mich stört das halt.
Ansonsten ist die Geschichte an sich ganz nett und lustig und eigentlich auch schön gezeichnet.
Jaffa Road ist eigentlich ein faszinierendes Buch. Es behandelt wichtige Themen, beleuchtet von unterschiedlichen Standpunkten. Und wie gleich Menschen sind, auch wenn sie als „die anderen“ wahrgenommen werden.
Aber am Ende war es doch enttäuschend, wie die (nicht unwichtigen) weiblichen Figuren geschrieben wurden.
Frau x will eine Abtreibung? Klar fährt Mann sie, aber überredet sie in ein paar Minuten dazu, doch das Kind zu bekommen, obwohl sie es eigentlich nicht wollte?
Frau y wird (am Rande erwähnt) Politikerin, damit ihr jüngerer Bruder brav in die Schule geht und nicht weiter „sein Land“ befreien will?
Wieso richten alle diese Frauen, die eigentlich als willensstark und mutig beschrieben werden, alle am Ende ihr Leben und ihre wichtigsten Entscheidungen nach denen der Männer um sie herum?
Den Bechdel Test passiert dieser Roman kaum.
Ich finde es sehr schade, denn ich denke, dass hier großartige Figuren an einer sehr eingeschränkten männlichen Sichtweise verloren gegangen sind.
Ein wichtiges und sehr informatives Buch. Es hilft dabei, sich selbst bzw. erlernten Rassismus, den man selbst nicht wahrgenommen hat zu hinterfragen und einen blinden Fleck im Ungang mit der eigenen Geschichte auf zu decken.
Super finde ich auch die Quellenangaben zum weiter lesen und vertiefen.
Gut und verständlich geschrieben, mitreißend, aufwühlend und Augen öffnend.
Es erinnert mich sehr an die Bücher, die ich als Teenager gelesen habe. All die Teenie Romanzen und Coming of Age Geschichten. Beim lesen hat es sich warm und irgendwie tröstlich angefühlt.
Der Mund voll ungesagter Dinge ist nicht perfekt. Es hat seine ungeschliffenen Ecken, an denen man sich stößt und Unebenheiten, an denen man sich aufreibt. Aber der weitaus größere Teil weckt in mir so viel Sehnsucht und mitfiebern und Trost und Verständnis für das, was man insbesondere als Teenager fühlt, dass ich dennoch 4 Sterne gebe.
What I love about this book:
- people being flawed and being allowed to be flawed
- space and gays
- not too forced love story without the drama of labeling
- loveable characters
- portrayal of mental illnesses as illnesses and not as character flaws or weaknesses
What I didn‘t love:
- DUDE, CALL DEB BACK!!
- people my age being called old
- my youth becoming something retro and hipster for the youth of today
- kind of a ‚been there, done that‘ feeling
In the end it is, what it wants to be - a contemporary YA story with queer characters and space.
And I like it.
Not every book has to be innovative.
Nevertheless it /is/ nice to have a gay couple just being themselves and not „oh-no-i-am-gay“ or „they-won‘t-accept-me-for-who-i-am“ and also to not have yet another comig out story (even though they are important and I live them every once in a while).
Listened to the german audiobook.
Too much sexual tension and sex scenes for my taste (didn‘t know this was labled romantic suspense before I started). Also these scenes weren‘t that well written and very cringeworthy! Maybe it‘s because of the tranlation. Maybe it‘s because I didn‘t expect it. Maybe it‘s because it‘s straight. Maybe it‘s because the word „hard“ was overused. Or it was the combination of it all.
The crime part was good though, it was suspenseful and not predictable. The end was a bit rushed, but I don‘t care about it that much.
Es ist nicht schlecht geschrieben. Die Story ist etwas sehr unglaubwürdig für ein Buch, das realistisch daher kommen will. Aber das ist ja Geschmackssache.
Was mich aber richtig gestört hat, waren die durch den gesamten Plot triefende Misogynie und Übersexualisierung einiger Charaktere. Ich verstehe sas Konzept einer „Supernase“, aber wie oft muss man darauf hinweisen, dass man Sperma riecht? Welche 14-jährige geht während ihrer Periode ohne Hose aber im Rock einem 12-jährigen Jungen die Kletterleiter voran? Es gibt zu viele cringe Momente.
Einfach nicht mein Fall. Es gibt bessere Bücher.
Wer es dennoch lesen will: Trigger Warnung für Suizid, häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Sex mit Tieren, Drogenkonsum
Ich kann mich echt nicht entscheiden, ob das Buch von der Story her komplett hirnrissig oder genial ist. Ich habe auf jeden Fall mebrfach gedacht „Wtf is happening?! Warum?!“ und am Ende war zwar alles schlüssig, aber schon arg seltsam.
Geschrieben ist es super, ich kann mich nur nicht so ganz mit dem Ende anfreunden bzw mit dem Grund, warum alles passiert, wie es passiert.
Das Buch ist vom Konzept her wirklich toll, ich liebe die Idee, alles aus der Sicht der Protagonistin zu sehen, ohne sie zu sehen. Die Dialoge sind kaum zu ertragen in der Oberflächlichkeit und Arroganz der Gegenüber während in den Monologen der Lebewesen und Dinge Selbstkritik und -zweifel projiziert werden.
Ich mag dieses Buch. Es ist genau das, was es zu sein versucht: ein Buch, das unterhält, einen mal zum schmunzeln bringt und auch zum nachdenken. Aber alles in angenehmen Maßen.
Wer ‚die‘ hohe Literatur sucht, findet sie hier nicht, aber das will das Buch auch gar nicht zu sein. Es ist mal was anderes, als viele Verkaufsschlager-romanzen.
Einfach Hendrikje eben. Etwas schräg aber liebenswert.
Erbmütter – Welttöchter ist ein Lyrik Schatz.
Die Samische Kultur steckt voller Poesie und Geschichten, die aber selten nieder geschrieben wurden. Daher ist dies hier eins der wenigen Bücher mit samischer Poesie und eins der sehr seltenen Exemplare, die es auch in deutscher Übersetzung gibt.
In zwei Abschnitten teilen Rauni Magga Lukkari, eine der wichtigsten samischen Schriftsteller:innen, und Inger-Mari Aikio-Arianaick, einer finnisch-samischen Autorin und Filmemacherin, ihre Erfahrungen mit dem Frau- und Mutter-sein, aber auch mit ihrer Identität als Sámi in einer modernen Welt.
Rauni beschreibt im ersten Teil „Erbmütter“ in einfacher aber ehrfurchtsvollen Sprache und mit einem feinen Sinn für Zwischentöne der Gefühlswelt, wie sich Traumata ihrer Mutter in ihrem eigenen Körper widerspiegeln. Sie erzählt von Verlust, von Lust und Bindungsschmerzen wie von der Natur, mit der sie verwachsen ist. Man liest ihre Gedichte und fühlt sich, als würde man ihren Gesängen nachts am Lagerfeuer sitzend lauschen und ihre Worte mit der frischen Luft einatmen.
Der zweite Teil, „Welttöchter“, liest ist wie eine einzige Geschichte. Inger-Mari schreibt mit Nachdruck, mit einer naturgewaltigen Verletzlichkeit, von ihrer Erfahrung des Mutter-werdens und des Mutter-seins. Mit all den damit verbundenen Schmerzen, Hochgefühlen und Verzweiflungen, die dazu gehören. Ungeschönte, raue Wahrheiten aber auch das Entdecken von Liebe. Vom Ende eines Lebens als Weltreisende im Tausch gegen das gebären einer Welt, die es neu zu erkunden gibt, die sie sich erst nach und nach erschließen muss.